Schlangenbogen aus Robinie 2

Bau eines Schlangenbogens

Teil 2

Hornoverlay

Abrundung der Bogenkanten

Bevor ein werdender Bogen das erste Mal vorsichtig gebogen wird, ist es wichtig alle Kanten gut abzurunden. Scharfe Kanten bergen nämlich die Gefahr, dass sich dort Splitter lösen und der Bogen beschädigt wird oder gar bricht. Die Größe der Abrundung ist dabei Geschmacksache, sollte jedoch mindestens einen Radius von eineinhalb Millimeter betragen. Geeignete Werkzeuge für die Abrundung sind eine Feile oder eine Ziehklinge.

Hornoverlays

Die sogenannten "Tips", die Enden der beiden Wurfarme, können unterschiedlich gestaltet werden. Die einfachste Methode ist natürlich das Einfeilen von Kerben ins Holz. Das funktioniert gut, schaut schlicht und natürlich aus und ist schnell gemacht.

Bei diesem Bogen habe ich mich dazu entschieden Horn aufzukleben. Das nennt man im Fachjargon "Hornoverlays". Anschließend feile ich die Form zurecht, so dass der Übergang von Holz zum Horn fließend wird. Ins Horn bringe ich dann zwei Kerben ein. Eine davon ist für die Bogensehne, die zweite äußere für das Einhängen einer Bogenspannschnur. Es ist jetzt noch nicht notwendig das Horn ganz schön zu schleifen und zu polieren. Zum Tillern verwende ich eine provisorische Schnur. Falls diese etwas abgescheuert wird ist das egal.


Tillern

Bereits vor dem Verrunden der Kanten wurde der Bogen in der Dicke soweit reduziert, dass er sich bei einem Druck auf den Bogengriff leicht durchbiegen lässt . Jetzt wird am Bogen eine provisorische Spannschnur angebracht. Diese wird auf einer Tillervorrichtung vorsichtig gezogen. Hier achte ich darauf, ob es bei der Biegung Unregelmäßigkeiten gibt: Biegen sich beide Wurfarme gleich stark oder ist einer stärker als der andere?

Gibt es Stellen, welche sich zu viel oder zu wenig stark biegen?

All die Beobachtungen merke ich mir und zeichne sie anschließend mit einem Bleistift auf die Bauchseite des Bogens.

Jetzt wird auf der Bogenbauchseite vorsichtig Material abgenommen. Am Anfang kann das noch mit einer Raspel geschehen, aber je weiter der Bogen sich biegen lässt, desto feiner werden die Werkzeuge. Am Ende wird das Material nur noch mit der Ziehklinge entfernt.

Zwischen Zugseil und Bogensehne ist eine Zugwaage angebracht. Beim Ziehen des Bogens achte ich darauf, dass ich nie weiter als das geplante Zuggewicht ziehe. So wird das Holz des Wurfarmes nie überlastet.


Bogenbauseminare

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Bogenschießen Südtirol Samuel Röck

Bogenbauer Samuel Röck

Sterzing - Südtirol

Ich bin leidenschaftlicher Bogenschütze und Bogenbauer seit zehn Jahren. Außerdem bin ich Vater einer vierjährigen Tochter. Seit 2009 begleite ich Begeisterte beim Bauen ihres eigenen Bogens im Rahmen von Wochenendseminaren in Österreich und Südtirol. Immer wieder aufs Neue, fasziniert mich der Zauber der entstehenden Bögen und das Leuchten in den Augen der Teilnehmer, welches daraus resultiert.



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